Verena

Wir sind alle verschieden, haben unterschiedliche Ansichten und Interessen und doch können wir alle so sein, wie wir „wirklich“ sind, ohne Masken zu tragen und uns hinter diesen zu verstecken. Das Gefühl, wenn wir uns treffen, ist irgendwie ein Ankommen. Dazu gehört vielleicht aber im ersten Schritt nicht bei Freunden, sondern bei sich selbst angekommen zu sein, was auch ein langer und teilweise schmerzvoller Prozess ist. Ankommen heißt aber nur, ein gewisses Maß an innerer Ruhe und Zufriedenheit erlangt zu haben und sich wohlzufühlen. Es bedeutet nicht, die Reise schon beendet zu haben, sich nicht mehr zu verändern oder Neuem anzupassen.

Rumgekommen bin ich als Kind verhältnismäßig viel, vermeintlich angekommen für eine Weile, letztlich doch immer weitergezogen (worden). An jeder dieser Stationen hatte ich Menschen gefunden, mit denen ich gerne meine Zeit verbracht habe, sie jedoch immer zurücklassen musste, und bemerkte, dass unsere Verbundenheit doch nicht so tief und innig war wie gedacht. Trotzdem war ich ein Stück weit neidisch auf sie. Sie waren verwurzelt, eingebettet in ihr soziales Umfeld, ihre Freunde hatten sie seit dem Kindergarten oder der Grundschule. Die sozialen Strukturen waren bereits gefestigt. In Karlsruhe habe ich Freunde gefunden, die mich für meine Verhältnisse schon sehr lange begleiten und wie eine zweite Familie sind.

Wir alle sind Reisende in unserem eigenen Leben! Als Kind wird man mitgezogen, als Erwachsener hat man den Luxus selbst zu entscheiden, wohin es gehen soll, zumindest ein Stück weit … Unterwegs trifft man Menschen, bei welchen man gerne verweilt und eine Zeit lang bleibt. Manche begleiten einen ein Stück auf dem Weg, wenige gehen diesen bis zum Ende mit, manche verliert man auf selbigem und andere trifft man an Kreuzungen wieder … Trotz der unaufhörlichen Reise denke ich, dass es für uns Menschen wichtig ist anzukommen, sowohl körperlich als auch seelisch. Das „Wo“ ist nicht so wichtig.

Das möchte ich beibehalten.

Verena, Deutschland | Frankreich

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