Ankommen heißt für mich ganz bei mir selbst sein, mich wohlfühlen, zufrieden sein, aber auch sein können, wie ich bin: unverstellt und streitbar, mit allen Ecken und Kanten.Das spiegelt sich besonders in den Beziehungen zu den Menschen wider, die für mich bedeutsam sind. Mein Fundament und Wohlfühlplatz Nr. 1 ist daher mein Zuhause, bei meiner Familie, in einer Stadt, die vielfältige Möglichkeiten bietet mit Freunden ein Glas Wein zu trinken und gemeinsam Zeit beim Sport, bei Kunst und Kultur oder in der Natur zu verbringen. Kehrseite des Ankommens ist für mich der Aufbruch, der genauso zu meinem Leben gehört: etwas Neues wagen, sich für Neues öffnen. Das konnte in der Vergangenheit vieles sein: ein Gymnasium mit zu begründen, eine neue berufliche Aufgabe zu übernehmen, ein unbekanntes Land auf eigene Faust zu entdecken oder – wie bei unserem aktuellen Familienprojekt – in intensiven Austausch mit zwei Familien aus Südafrika bzw. Brasilien zu treten, um mit unseren beiden Gastschülern ein internationales Weihnachtsfest zu feiern, nachdem unsere Söhne ihre Sommerferien in diesen Ländern verbracht haben.
Beim Nachdenken über das Ankommen und Aufbrechen wird mir dankbar bewusst, welches Glück ich habe, im Europa des späten 20. Jahrhunderts geboren worden zu sein, meine Familie um mich zu haben, meinen Wunschberuf ausüben und davon gut leben zu können – kurz ein erfüllendes Leben zu führen, wie ich es genauso an den meisten Tagen des Jahres führen möchte.
Anke, Deutschland