Ankommen ist für mich immer sehr viel mit dem sozialen Gefüge, in dem ich mich befinde und mit dem ich agiere, assoziert. Und es gibt für mich verschiedene Stufen von „Ankommen“. Selbst im Urlaub, auch wenn ich nur einige wenige Tage ein einem Ort bin, ich aber sofort auf ein interessantes, sympathisches und „warmes“ Umfeld stoße. Ich hatte einige solcher Momente in meinem Leben: Hawaii, Porto, Auckland. Dieses „Angekommen“ ist aber nicht vollständig, weil mir auf Dauer dann mein Schaffen, meine berufliche Entwicklung fehlen würde, welche sehr stark zu meinem inneren Wohlgefühl und zur Weiterentwicklung beiträgt und somit auf eine höhere Stufe von „Ankommen“ führt. Da aber Weiterentwicklung auch dazu führt, dass man sich nach einer starken „Veränderung“ sehnt, kann sich somit das Gefühl des „Angekommenseins“ innerhalb weniger Tage und Wochen in ein Gefühl des Unwohlseins, den Drang etwas Neues erleben zu wollen, ändern. Dies kann auf verschiedenste Art und Weise intrinsich wie extrinsisch bedingt sein und führte bei mir immer dazu, meine Fühler auszutrecken und mir ein neues Ziel zu setzen, meist wurde der nächste Schritt eher schicksalshaft bestimmt. Eine Veränderung fand dabei immer statt.
Mit zunehmender Lebenserfahrung nimmt für mich ein gezieltes und durchdachtes Entscheiden mehr und mehr Raum ein. Persönliche Kontakte und mein soziales Umfeld haben jetzt eine noch höhere Priorität, das heißt, ich würde nun nicht mehr für eine neue, vielleicht „spannendere“ Arbeitsstelle den Ort, an dem ich meinen Lebensmittelpunkt aufgebaut habe, verlassen. Während meiner 20er hätte ich dies gemacht. Nun ist es umgekehrt.
Isabel, Deutschland | die Welt